Kolping spendet für Pater Gerhards Projekte in Südafrika

Der Empfang war herzlich, die Wiedersehensfreude groß: Pater Clemens Lagleder hat Rötz besucht. Mit der Stadt und ihrer Rettungsorganisation, dem Malteser Hilfsdienst, verbindet den Ordensbruder eine lange Freundschaft: Vor fast 50 Jahren war er dort als Rettungssanitäter und wurde Teil der ehrenamtlich tätigen Gemeinschaft.1975 war er erstmals bei den Rötzer Maltesern im Rettungsdienst eingesetzt. Im selben Jahr schloss er mit Leo Kneip, dem Gründer der Rötzer Malteser, als Lehrgangsbester die Rettungssanitäter-Ausbildung ab und war anschließend wieder bei den Maltesern in Rötz im Rettungsdienst tätig. „Ich habe in Rötz viel gelernt und das gebe ich nun schon seit 35 Jahren weiter“, sagte Lagleder. Der gebürtige Regensburger wurde 1990 Gemeindepfarrer in der Gemeinde Mandeni in Südafrika. Als er dorthin hingekommen sei, habe er sich gedacht: „Da kann ich nicht zuschauen, wenn jemand stirbt wegen Vernachlässigung.“ Denn der Landstrich habe mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen. Welche das sind, erklärte Lagleder in einem Vortrag, den er auf Einladung der KAB im Fürstenkasten hielt. Er sei gerne nach Rötz gekommen, in die Stadt, mit der er viele schöne Erinnerungen verbinde. Hier habe er unheimlich tolle Erfahrungen gemacht. „Davon ist mein Herz heute noch voll“, sagte er im Gottesdienst, den er zusammen mit Pfarrer Alexander Dyadychenko gestaltet hatte. Dabei hatte er Kyrie-Rufe und Vaterunser in Zulu, der Landessprache Südafrikas, vorgetragen. Gottesdienst gefeiert. Im Fürstenkasten stellte Lagleder zunächst das Land vor. Im Großraum von Mandeni, wo er lebe, fehle es vor allem an Trinkwasser. Dazu komme eine hohe Arbeitslosenquote aufgrund von nicht vorhandenen Beschäftigungsmöglichkeiten. Rund 41 Prozent der Bevölkerung Mandenis hätten keine weiterführende Schule besucht, weswegen der Bildungsstand gering sei. Die Gründe dafür seien vielfältig: lange Schulwege, Schulgebühren, keine Lernmittelfreiheit ... Da die Familien oft kinderreich sind, fehle das Geld für die Schule. Ein Viertel der Bevölkerung müsse mit wenigen Cent pro Tag auskommen, führte Lagleder vor Augen. In der Folge bedeutet das, dass sie auch nicht krankenversichert sind. Und eben da beginne die Arbeit der südafrikanischen Malteser, die Pater Gerhard 1992 gründete: Sie helfen vom „Blessed Gérard’s Care-Zentrum“ aus den Ärmsten der Armen in Elendsvierteln, Townships und ländlichen Gebieten. Denen können sie ihre Hilfe nicht in Rechnung stellen. Sie bekommen zwar staatliche Hilfen und Spenden einiger weniger Firmen und Privatleute, aber das mache nur etwa 15 Prozent des jährlichen Finanzbedarfs aus. So müssen sie ihre Arbeit anderweitig finanzieren. „Und dafür brauchen wir Spenden“, sagte Lagleder, der durch sein Engagement zum Engel der Armen und Kranken in Südafrika wurde. „Aber ein Pfarrer ist nur dann glaubhaft, wenn er das, was er predigt, auch in die Tat umsetzt.“ Und so betreiben die südafrikanischen Malteser vielfältige einander ergänzende karitative Projekte und Programme: von Aidshilfe, Hospiz über Kindergarten bis hin zu Nothilfe-Fonds. Die Akzeptanz in der Bevölkerung sei groß, sagte der Geistliche. „Wir sind auch ein beliebter Arbeitgeber.“ 120 Menschen arbeiten dort für die Malteser, ein Gehalt fülle in der Regel zehn bis 20 hungrige Mägen. Damit würden sozusagen nebenbei bis zu 2 000 Menschen täglich mit dem Nötigsten versorgt. „Schon deshalb wäre es sozial ungerecht, wenn wir nur Hungerlöhne bezahlen würden.“ Die Mitarbeiter würden überdies hohes Ansehen genießen, seien Renten-, Kranken- und gegen Arbeitslosigkeit versichert. Beeindruckt von Lagleders Wirken bedankte sich KAB-Vorsitzender Günther Hofmann für den interessanten Vortrag. Mehr noch: Im Namen der Katholischen Arbeitnehmerbewegung Rötz überreichte er dem Pater einen Scheck über 500 Euro. Auch die Kolpingsfamilie Rötz unterstützte Lagleders Arbeit in Südafrika: mit einer Spende in Höhe von 200 Euro. Dazu kommt die Kirchenkollekte, die Pater Lagleder vollständig für seine Projekte verwenden kann. Des Weiteren war im Fürstenkasten eine Spendenbox aufgestellt, die sich ebenfalls gut füllte. Bürgermeister Dr. Stefan Spindler sagte, dass der Vortrag deutlich vor Augen geführt habe, welche Not in Südafrika herrsche. Umso höher müsse man die Arbeit von Pater Gerhard und seinem Team schätzen. Spenden können überwiesen werden an: Kontoinhaber: Bruderschaft des Seligen Gerhard e. V. IBAN: DE37 7215 2070 0000 0120 21. Weitere Informationen bei http://bbg.org.za.

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