Verabschiedung: Stadtpfarrer und Kolping-Präses Otto Nachtmann über 33 Jahre in Rötz

Früher als von ihm geplant beendet Stadtpfarrer Otto Nachtmann (68) aus gesundheitlichen Gründen sein seelsorgerisches Wirken in der rund 3000 Seelen zählenden Pfarreiengemeinschaft Rötz zum Ende des Monats. So hieß es am Samstagabend bei einem Empfang im kleinen Kreis, wie es der Wunsch des Geistlichen war, im Landgasthof Henghuber in Grassersdorf Abschied nehmen für die Vertreter der Pfarreien Rötz mit den Filialkirchen Bernried und Heinrichskirchen sowie der Stadt Rötz von einem Geistlichen, der fast 34 Jahre segensreich hier gewirkt hat. Dazu hieß Kirchenpfleger Fritz Winklmann neben dem Geistlichen mit Pfarrhausfrau Marga Donhauser, Pfarradministrator Albert Hölzl und Pfarrvikar Pater John Bosco, als Vertreter der Stadt Bürgermeister Ludwig Reger und Vizebürgermeister Wolfgang Spießl, Schulleiter Anton Münch, den Pfarrgemeinderatssprecher von St. Martin Josef Zeiser, von der Pfarrei Heinrichskirchen Kirchenpfleger Josef Nothaas und Pfarrgemeinderatssprecherin Irene Höcherl, Kirchenpfleger Günther Gruber von der Filialkirche Bernried, Mitarbeiter im kirchlichen Dienst sowie als Vertreter der kirchlichen Vereine Matthias Rötzer von der Kolpingsfamilie, Herbert Bauer von der KAB und Inge Hofmann vom Frauenbund willkommen. Winklmann erinnerte nach dem gemeinsamen Essen daran, dass man mit dem scheidenden Geistlichen auf ein über 33-jähriges priesterliches und pfarrliches Wirken zurückblicken könne, bei dem stets der Mensch im Mittelpunkt seines seelsorglichen Wirkens stand. Als Vorsitzender der Kirchenverwaltung trug der Geistliche aber auch Verantwortung für das Funktionieren der Pfarrei, für Erhalt der Gebäude und Einrichtungen von den beiden Kirchen über den Friedhof bis zum Kindergarten, wofür über sechs Millionen Euro aufgewendet wurden. Winklmann dankte im Namen aller kirchlichen Gremien und Vereine der Pfarrei St. Martin Nachtmann für seinen „aufopferungsvoll geleisteten Dienst“, wünschte ihmvor allem Gesundheit und dass er sich schnell in Amberg, seinem Ruhestandsort, eingewöhnen möge. Der Kirchenpfleger überreichte scheidenden, wie von diesem gewünscht, eine Geldspende für Pater Fischer in Korea. Dazu sollte es aber als Erinnerung an seine Wirkungsstätte eine Statue des hl. Martin geben, die nicht rechtzeitig eingetroffen war und nachgereicht wird. Winklmann würdigte auch die Mitarbeit von Nachtmanns Pfarrhausfrau Marga Donhauser, die diesen nach Amberg begleiten wird, in der Pfarrei und überreichte ein Präsent. Bürgermeister Ludwig Reger bescheinigte dem scheidenden Geistlichen, dass er sich in Rötz in all den Jahren große Hochachtung und Wertschätzung erworben habe: „Sie waren für ihre Pfarrangehörigen Ansprechpartner und Begleiter in allen Lebenslagen. Von der Wiege bis zur Bahre war ihr Rat, ihr Zuspruch oder Trost gefragt.“ In all den Jahren seines segensbringenden Wirkens habe Nachtmann auch eine starke Verbindung zwischen Pfarrei und Stadt aufgebaut. Sein Wirken sei aus der Geschichte der Stadt Rötz nicht mehr wegzudenken. Für seine Verdienste sei ihm am 1. Juli 2012 die Bürgermedaille der Stadt Rötz in Gold verliehen worden. Zum Abschied überreichte Reger dem scheidenden Priester ein Bild von Rötz. Er übermittelte auch die Grüße der Partnergemeinde Altenmarkt, deren Bürger sich gerne an die gemeinsam gefeierten Gottesdienste erinnern. Für Nachtmanns „gute Seele“ Marga Donhauser gab es „Rötzer Pralinen“von VizebürgermeisterWolfgang Spießl. Albert Hölzl, der Geistliche aus Nachtmanns Heimatpfarrei Tiefenbach, der bis zur Neubesetzung der Pfarrstelle in Rötz als Pfarradministrator fungiert, sollte eigentlich Dankurkunde und Medaille von Bischof Rudolf überreichen. Diese war aber nicht rechtzeitig zugestellt worden, so dass er nur das Dankschreiben verlesen konnte. Darin verwies Bischof Rudolf unter anderem darauf, dass Nachtmann in seiner „ruhigen, menschenfreundlichen Art“ den Menschen aller Altersgruppen im Dienst des Guten Hirten die Botschaft des Evangeliums nahe gebracht und ihnen durch die Sakramente der Kirche Hilfe und Beistand gegeben habe. Besondere Erwähnung fanden die „ausgefeilten, theologisch fundierten und menschennahen Predigten“, besonders die einfühlsamen und treffenden Traueransprachen. In der langen Zeit als Pfarrei von Rötz war Nachtmann stets eng mit den kirchlichen Verbänden verbunden. Daneben sorgte er für die Instandhaltung der Gebäude. Vor allem bei der Außen- und Innenrenovierung der Pfarrkirche habe er mit der Neugestaltung des Altarraumes bleibende Spuren hinterlassen. Bischof Rudolf dankte für Nachtmanns „guten und treuen Dienste in der Diözese“ und wünschte ihm im Ruhestand „Gottes reichen Segen, stabile Gesundheit und noch viele erfüllte Jahre“. Danke für fast zehnjährige harmonische Zusammenarbeit sagte im Namen der „Außenstelle Nord, Rötzer Oberland“ die Pfarrgemeinderatssprecherin der Pfarrei St. Nikolaus Heinrichskirchen, Irene Höcherl. Bischöflich Geistlicher Rat Otto Nachtmann stand den Heinrichskirchnern stets mit Rat und Tat zur Seite. Dabei erinnerte sich unter anderem an den Bau des Pfarrheims. Er habe aber die Heinrichskirchner stets an der „langen Leine arbeiten lassen“. Zur Erinnerung überreichten sie und Kirchenpfleger Josef Nothaas verbunden mit dem herzlichsten Dank und besten Wünschen im Ruhestand ein Bild der Pfarrkirche von St. Nikolaus, ein Weinpräsent und für Marga Donhauser Blumen. Mit einem umfassenden Dank für die vielen lobenden und würdigenden Worte verabschiedete sich Bischöflich Geistlicher Rat Otto Nachtmann. Es sei stets ein „Schenken und ein Empfangen“ gewesen, so der Geistliche. Er selbst habe nur das von Gott empfangene verteilen, weitergeben können. Sein Dank galt allen „für das Gebet, auch für Geduld und Nachsicht“ und er äußerte den Wunsch, dass dieses Gebet weiterhin eine Brücke zwischen Rötz und Amberg schlagen möge. (Bayerwald-Echo 26.01.2015)

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