Interessante Einblicke in das Müllkraftwerk Schwandorf

Die Kolpingsfamilien Rötz und Stamsried unternahmen eine gemeinsame Besichtigung im Müllkraftwerk Schwandorf. Dabei waren sie dem Restmüll auf der Spur und lernten, dass aus der Verbrennung auch noch wertvolle Energie gewonnen werden kann.
Es war eine interessante Führung, welche die beiden hiesigen Vereine in Schwandorf erlebten. 26 Personen beteiligten sich an der Erkundung, die Konrad Weigert vom Zweckverband Müllverwertung Schwandorf (ZMS) führte und erläuterte. Mit einer Präsentation im Besuchersaal ging er detailliert auf die Geschichte und die Funktion der Müllverbrennung ein. Bereits 1876 gab es eine erste Müllverbrennung im englischen Nottingham. In Schwandorf begann die Geschichte in den 70er Jahren, als sich die entsorgungspflichtigen Körperschaften öffentlichen Rechts zusammenschlossen, um in einem Zweckverband den Restmüll thermisch zu behandeln und energetisch zu verwerten. Heute umfasst die ZMS 17 Landkreise und kreisfreie Städte in Nord- und Ostbayern mit rund 1,8 Millionen Einwohner. Die Anlieferung des Haus-, Sperr- und Gewerbemülls geschieht zu 80 Prozent per Bahn mit Hilfe von neun Müllumladestationen und zwei Umschlagplätzen. Täglich werden in 35 Spezial-Waggons rund 1500 Tonnen angeliefert, was einer Gesamtmenge von etwa 390000 Tonnen pro Jahr entspricht. Nach der Entladung und Lagerung im großen Bunker wird der Müll in vier Ofenlinien bei ca. 1000 °C verbrannt. Der Heizwert ist dabei so hoch, dass der Brennvorgang ohne Zusatzbrennstoffe auskommt. Aus der Energie der Verbrennung werden Strom zum Einspeisen ins Netz, Fernwärme für die Fernwärmeversorgung Schwandorf und Prozessdampf für benachbarte Industriebetriebe gewonnen. Deshalb ist die Anlage mehr als nur ein Müllkraftwerk und arbeitet auch bei der Rauchgasreinigung nach den modernsten Gesichtspunkten. Die übrig bleibende Schlacke wird in der Reststoffdeponie Mathiasgrube abgelagert und kann auch für den Straßenbau verwendet werden. Das Kraftwerk bietet über 200 Arbeitsplätze und stellt auch eine enorme Wirtschaftskraft für die Region dar. Bei der Führung durch das Kraftwerk konnten sich die Teilnehmer ein Bild von der Technologie und der Energieausbeute machen.

zurück