Neue Mitglieder und 60 Jahre Treue beim Kolpinggedenktag

Die Kolpingsfamilie feierte zusammen mit der Pfarrgemeinde den Kolpinggedenktag, die jährliche Feier zum Namenstag ihres Gründers. Sieben junge Mitglieder wurden in die Gemeinschaft aufgenommen. Alois Fersch konnte für 60 Jahre Treue zum Verein ausgezeichnet werden.
Mit dem Adventsgottesdienst der Pfarrgemeinde beging die Kolpingsfamilie den Kolpinggedenktag, der jedes Jahr um den 4. Dezember, dem Gedenktag des Seligen Adolph Kolping gefeiert wird. Der Kirchenchor St. Martin unter der Leitung von Edith Pongratz gestaltete die Messfeier mit zeitgemäßen Liedern besonders erbaulich. Mit einem E-Piano und einer Querflöte, die Justina Gietl spielte, wurden die Gesänge instrumental begleitet. Stadtpfarrer und Präses Otto Nachtmann stellte zu Beginn des Gottesdienstes fest, dass die Mitglieder der Kolpingsfamilien nicht bis Köln zum Grab Kolpings wandern müssten, wie sie selber in einem Lied singen. „Das Reliquiengrab Kolpings ist hier in unserem Altar, es ist in unserer Mitte“, sagte Nachtmann und betonte, dass es nicht auf die Anzahl oder die Größe der Reliquien ankomme. Der Stein schließe seine Liebe nicht ein, heiße es im Lied weiter. Mitglieder der KF ministrierten und andere lasen das Kyrie und die Fürbitten. In seiner Predigt meinte der Stadtpfarrer, dass Adolph Kolping selbst zum Licht für andere geworden sei. Er habe die Zeichen seiner Zeit erkannt wie z.B. die ungerechte Behandlung und Ausbeutung der Arbeiterschaft, die Trennung von Staat und Kirche, sie soziale Ungerechtigkeit und Armut. Kolping mache so sympathisch, dass er nicht nur seinen Mund aufmachte und schimpfte und jammerte, sondern dass Wort und Tat bei ihm zusammengehörten. Er war ein praktischer Christ, der es verstanden habe, das Evangelium Jesu Christi in Taten umzusetzen und die Botschaft lebendig werden zu lassen. So konnte er unzählige Menschen – jung und alt – dazu begeistern, in seine Fußstapfen zu treten, betonte Nachtmann. Er wurde zum Vorbild für praktisches und nicht nur theoretisches Christentum. Menschen haben sich Kolping zum Vorbild genommen und sich entschieden, wirkliche Christen zu sein. Das Kolping-Zeichen sei schwarz und orange, was für Dunkelheit stehe, aber auch für Licht, welches das Dunkel durchbreche. Es sei das Licht, das Kolpingschwestern und -brüder auf der ganzen Welt aufstrahlen lasse, wenn sie sich für ihre Mitmenschen engagieren. Dieses Kolping-K sei ein Zeichen der Hoffnung und ein adventliches Symbol, das sagt: “Die Welt ist noch zu retten“, meinte der Präses. Dieses Abzeichen wurde in der anschließenden Neuaufnahme von Mitgliedern gesegnet und den sieben Mädchen mit Händedruck über dem Banner angeheftet: Nadine Böhm, Patricia Dietl, Anna und Pia Kraus, Lena und Tonia Meier, Luisa Meixensperger. „Ihr bekommt heute das Kolping-Zeichen überreicht. Es soll verdeutlichen, dass ihr zu Adolph Kolping steht. Ihr habt sein Werk, seine Ideen und unsere Kolpingsfamilie kennen gelernt und eure Aufnahme soll ein Zeichen sein, dass ihr bereit seid, in unserer Kolpingsfamilie aktiv zu bleiben“, sagte Matthias Rötzer namens der Vorstandschaft. Eine besondere Note bekam der Gottesdienst am Kolpinggedenktag mit der Ehrung von Alois Fersch aus Steegen für 60-jährige Mitgliedschaft in der Kolpingsfamilie. Matthias Rötzer meinte, in schwierigen Zeiten unterwegs und doch zu Hause sein, das sei für viele Kolpingmitglieder gerade in ganz früher Zeit des Kolpingwerkes eine wichtige Erfahrung gewesen. Es sei eine schwierige Zeit gewesen, als Alois Fersch zum ersten Mal Kontakt mit Kolping hatte, nämlich nicht in Rötz sondern in der Kriegsgefangenschaft in Frankreich. Beim Sonntagsgottesdienst traf er zwei junge Männer die das Kolpingabzeichen trugen und sagten, dass es sich um eine deutsche Sache handle. Alois Fersch konnte sich aber noch keinen Reim darauf machen. Erst als er im November 1948 nach Hause kam und auch in Rötz die Kolpingsfamilie gegründet war, konnte er die Abzeichen deuten. Am 8. Mai 1949, also ein Jahr nach der offiziellen Gründung der Kolpingsfamilie Rötz trat Alois Fersch der KF bei. „Er ist uns nun eine große Ehre, dich Alois als erstes Mitglied für 60 Jahre Mitgliedschaft ehren zu dürfen, da du nicht - wie es früher üblich war - nach der Heirat aus der Kolpingsfamilie austratst, sondern dem Werk von Adolph Kolping bis heute die Treue hältst. Lieber Alois, ich darf Dir nun im Namen der Kolpingsfamilie Rötz und dem Kolpingwerk Deutschland zur Erinnerung an diesen Tag diese Urkunde mit dem Zitat von Adolph Kolping ‚Nur mutig vorwärts, Gott wird für die Zukunft sorgen’ überreichen. Tief gerührt und mit einem deutlichen „Kolping Treu“ nahm Alois Fersch die Urkunde, die Gratulation und als Präsent eine Kolping-Kerze entgegen.

2. Bericht:

Die Kolpingsfamilie konnte im Rahmen des Kolpinggedenktages Ehrungen von langjährigen Mitgliedern vornehmen. Die Kolping-Mäuse unter der Leitung von Sabine Bauer erfreuten die Besucher mit einer Fotostory „Was den Sonntag einfach göttlich macht“.

Die KF kam nach dem Gottesdienst im festlich geschmückten Museumstrakt des Fürstenkastens zusammen. Wolfgang Kiefmann danke den neuen Mitgliedern für die Bereitschaft, dem Kolpingwerk beizutreten. „Ihr kennt uns nun schon seit einiger Zeit. Wir wünschen euch viel schöne Zeit in eurer Gruppe und würden uns freuen, wenn ihr darüber hinaus auch an den Gesamtveranstaltungen regelmäßig teilnehmt. Nur so verdienen wir den Namen Kolpingsfamilie und können uns gegenseitig bereichern“, sagte Kiefmann. Der Kolpinggedenktag sei ein herausragendes Ereignis im Jahreslauf des Verbandes. Alljährlich erinnere man sich ihres Gründers, des seligen Adolph Kolping. Als Gesellenvater habe Kolping versucht, seinen Mitmenschen Hilfe und Unterstützung bei den drängenden Problemen der damaligen Zeit anzubieten. Wie Recht er damit hatte, verdeutliche allein schon die Tatsache, dass sein Werk heute, nach über 150 Jahren, immer noch lebendig sei, meinte Kiefmann. Die praktische Umsetzung habe sich zwar gewandelt, aber das Grundziel, zum Wohl der Menschen und für eine bessere Welt zu arbeiten, sei gleich geblieben und heute mindestens genauso aktuell wie im vorletzten Jahrhundert. Matthias Rötzer übernahm die Ehrung von langjährigen Mitgliedern. Er betonte, dass die Kolpingfamilie auf Personen angewiesen sei, welche ihrer Gemeinschaft die Treue halten und über Jahre hinweg unterstützen. Für zehn Jahre Mitgliedschaft wurden je eine Rose überreicht: Elisabeth Bierlmeier, Matthias Riederer, Doris Sturm, Barbara Wabel und Stefanie Weitzer. Einige von den Geehrten arbeiten aktiv als Gruppenleiter in der Kolpingsfamilie oder haben ein Amt im Bezirksjugenteam des Kolpingbezirks Cham übernommen. „Auch dafür möchten wir euch heute danke sagen, denn nur so wird aus unserer Kolpingsfamilie eine aktive Gemeinschaft“, sagte Rötzer. Für 25 jährige Mitgliedschaft, in der er auch lange Jahre als Ministrant und Lektor tätig war, konnte Johann Reitinger das Ehrenabzeichen in Silber des Kolpingwerkes Deutschland und die dazugehörige Urkunde mit den Worten von Adolph Kolping „Anfangen ist oft das Schwerste, aber Treubleiben das Beste“ überreicht werden. Fritz Ruhland erhielt für 40 Jahre Treue die Dankesurkunde mit dem Kolping-Zitat „Wer Gutes unternimmt mit Vertrauen auf Gott, hat doppelten Mut“. Rötzer dankte ihm für seine zuverlässigen Dienste bei der Altkleider- und Altpapiersammlung.
„Was den Sonntag einfach göttlich macht“ lautete der Titel eines Wettbewerbs, der im Bistum Regensburg für Kinder- und Ministrantengruppen ausgeschrieben wurde. Die Kolping-Mäuse haben sich dazu in der Gruppenstunde Gedanken gemacht und eine Fotostory entwickelt. Leiterin Sabine Bauer und ihre Mädchen präsentierten in einer Power-Point-Vorführung die interessanten und heiteren Ergebnisse
„eines schönen Familientags“.
Eingeladen wurde zur Waldweihnacht am Samstag, 19. Dezember. Um 19 Uhr ist Treffpunkt beim Pfarrhof zur gemeinsamen Abfahrt nach Bauhof. Von dort geht es mit Fackeln ein Stück in den Wald, um eine Andacht zu feiern. Anschließend ist gemütliches Beisammensein im Gasthaus Bergfried mit einem Bilderrückblick. Am 8. Januar 2010 findet eine Gruppenstunde zum Thema „Die Kolpingsfamilie beim Faschingszug“ statt. Dabei zeigt Karl Heinz Hofmann Bilder von den vergangenen Fasenachtsgruppen der KF.


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